Stellt Euch vor, Eure wissenschaftliche Arbeit und Eure Titel würden Euch aberkannt werden wegen Eurer Religion, Eurer politischen Gesinnung oder Eurer sexuellen Orientierung!
Heutzutage unvorstellbar, doch genau das ist zwischen 1935 und 1945 unter anderem auch an der Georgia Augusta mindestens 72 Menschen angetan worden.
Neben der Entziehung von Doktortiteln wurden jüdische Mitarbeiter*innen der Universität entlassen und ab 1936 zu Promotionsverfahren gar nicht mehr zugelassen. Begründet wurde dies mittels verschiedener Gesetze, doch die Universität förderte die menschenverachtende NS-Ideologie in beträchtlichem Umfang selbst. Die Aufarbeitung dauert bis heute an, und ist auch Thema einiger Forschungsprojekte.
Der VJSNord möchte gemeinsam mit einer Gruppe Studierender verschiedener Religionen und Studienfächer angesichts des Gedenktages an die Reichsprogromnacht 1938 an diese Zeit und die Rolle der Universität erinnern. Wir haben dazu gemeinsam eine Ausstellung konzipiert, welche am 08.11.2019 im Mensafoyer der Göttinger Universität gezeigt wurde.
Wir bedanken uns beim Göttinger Studentenwerk für das Bereitstellen der Ausstellungsfläche und allen Teilnehmenden für ihre Unterstützung und die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Wir freuen uns auf weitere interreligiöse Projekte!